Ablauf eines Zuchtjahres

ABLAUF EINES ZUCHTJAHRES!

 

                      

                               

 

 

Januar
nach den Ausstellungen Umstellung auf Winterruhefutter: 60% Gerste, 20% Weizen, 10% Königsperle, 10% Sonnenblumen und Gemüsepelletts Trockenform usw. 1.– 10. Januar KotprobenuntersuchungGesamte Schlageinrichtung zur Zucht vorbereiten Paarungspläne zu Papier bringen, sowie Zellenzuordnung durch Farbringe Tee gegen Trichomonaden, Kokzidien, Hexamiden usw. Bartflechte-Ringelblume 1-2 Esslöffel zu 1l Wasser Vitaminstoß mit Multivitamin EB 12 (Zinke) Tränke.
Zusatzfütterung durch abbinden der Körner mit Öl – ablöschen mit Trockenkräutermischung von Töllner, Mikostin, Bierhefe, Seealgenmehl usw. Tränke klares Wasser mit Apfelessig – Zugabe 1 Teelöffel auf 1 Liter Wasser das ganze Jahr! Alle drei Wochen Vitamine!

 

Februar
Der Monat der Zuchtvorbereitungen – Futter – Tränken!
1.– 4. Februar
Tee gegen Darmparasiten (jeden Tag neu kochen)
Bartflechte und Ringelblume 1 + 2 Esslöffel auf 1 Liter Wasser (Konzentrat kochen, spart Zeit und Energie)
Trichomonaden, Kokzidien, Hexamiden usw.
4. – 10. Februar
Entschlackungskur ca. 6 Tage mit Möhren – Möhrenpellets, dazu eine tägliche Tränke mit Weidenrindentee! auch gegen Würmer!
Zusammenstellung Zuchtfutter: 30% Gerste, 30% Königsperle, 30% Weizen, 10% Sonnenblumen und Gemüsepelletts. Die Umstellung von Winter- auf Zuchtfutter sollte vom 15. – 20. Februar allmählich erfolgen.
10. – 20. Februar
Mineralversorgung über die Tränke mit C – Phos (Tierarzt) ca. 10 Tage lang, dazu die übliche Zusatzfütterung!
20. Februar – 1. März – Anpaarung! Gut Zucht! Lichtquelle auf ca. 14 Stunden verlängern mit einer Zeitschalteinrichtung! Futter mit Weizenkeimöl – Bierhefe – Seealgenmehl und Mikostin im Wechsel verabreichen.

 

März
Nach dem Ablegen ca. vom 15. – 30. auf die Wintermischung zurückgehen, zur Beruhigung der Tauben, den Vorbereitungsdampf abbauen!
20. – 25. März Vorbeugung gegen Trichonomaden – Tee kochen, siehe 1. – 4. Februar!
Danach Vitaminstoß mit Multivitamin EB 12, ca. alle drei Wochen, aber nach jeder Kur!

 

April
Gegen Ende des Monats werden die ersten hoffnungsvollen Jungtiere in den Jungtaubenschlag gebracht, dies ist für mich persönlich immer ein Höhepunkt im Zuchtgeschehen.
Ich habe, und kann es nur Jedem raten 2 Jungschläge einzurichten, der eine groß und einen kleinen zum Absetzen. Dieser sollte mit einer Rotlichtlampe ausgestattet sein und der Fußboden, mit groben Hobelspänen + Nußbaumlaub + Tabaklaub. So fühlen sich die Jungtauben sofort sichtlich wohl!
Bevor die Jungtauben den Absetzschlag betreten, bekommen sie 2 Tropfen Ivomec (Tierarzt) in die Nackenhaut mit einer Pipette geträufelt und sie sind vor lästigen Parasiten geschützt.

 

Mai
Der Mai verläuft ähnlich wie der April, die zweite Brut sitzt in den Nestern und wird gegen Ende des Monats abgesetzt. Zur fast gleichen Zeit vollzieht sich die Umgewöhnung der ersten Brut, vom kleinen Jungschlag – Absetzschlag in den großen Jungtierschlag und damit auch in den kleinen Auslauf nach Draußen. Beide Jungschläge sind nur durch eine Schiebetür getrennt und machen somit den Wechsel und die Umgewöhnung sehr leicht. Dieser Prozess vollzieht sich bis Jahresende und somit wird der Altersunterschied der Jungtiere nie zu einem
Problem. Auch sollte man nach der zweiten Brut, wieder an eine Teekur mit Bartflechte und Ringelblume denken, denn Trichomonaden sind in der Taubenzucht Problemfall Nr. 1, doch alles hängt vom Immunsystem ab, wenn dies nicht geschwächt ist, sind die Tauben gesund!
Auch in diesem Monat ist schon mit Wärme zu rechnen, wo sich die Parasiten wie Milben, Federlinge usw., die unbeobachtet viel Schaden anrichten, ausbreiten. In den Brutkästen hilft Tabak und am Taubenkörper Ivomec, erwähnt im April.

 

Die Monate Juni – Juli verlaufen wie gehabt!
Nur hier geht es schon mit der Jungtiersichtung los, Vielversprechende bekommen einen hellgrünen Kunststoffring, können ihn aber bei einer späteren Kontrolle wieder verlieren, Entwicklungstand + / -!

 

August
Die letzte Brut liegt in den Nestern und die ersten Weibchen werden entfernt, doch spätestens Anfang September sind alle Zuchttauben getrennt – bis zur Anpaarung am 1. März!
Die letzte und 5. Brut wird gesondert in einen Schlag mit Rotlichtlampe und Auslauf nach Draußen abgesetzt, siehe Mai! Diese Jungtiere brauchen besondere Pflege und erhalten Standfutter. Unter diesen Umständen schafft es die Schwingenmauser bis auf die letzten beiden Federn, ich habe sg Tiere aus dieser Brut schon in Leipzig zur Ausstellung gebracht. Auch sehr wertvolle Zuchttiere stammen aus diesen Tauben, es sind exzellente Vererber unter ihnen.

 

September
Die letzten Jungtiere sind aus den Nestern und die Schlaganlage und Brutgeräte gereinigt. Jetzt beginnt die große Sichtung für verbleibende Alttiere und Jungtiere.
Die hoffnungsvollen Jungtiere bekommen, wie schon erwähnt, hellgrüne Kunststoffringe auf. Es werden in jedem Jahr ca. 1/3 Jungtiere in das neue Zuchtprogramm eingebaut um den Bestand nicht zu überaltern. Auch die Mauser ist in vollem Gange und bringt stetig neue Veränderungen ans Licht. Sowie Positiv aber auch Negativ und so wechseln die hellgrünen Ringe auch immer!

 

Oktober
Das Erntefest der Zucht rückt immer näher und somit auch die Tierbesprechungen und auch die ersten Ausstellungen. Damit haben wir ein viertel Jahr Schausaison vor uns!
Die Federn türmen sich und diese und jene Überraschung kommt ans Tageslicht. Es werden Ausstellungspläne geschmiedet und die Meldungen zu den Schauen liegen in den Briefkästen. Hier gilt es die richtige Einteilung zu treffen, die Abstände der einzelnen Schauen zu berücksichtigen und das zur Verfügung stehende Tiermaterial richtig einzusetzen, um keine Überlastung der Tiere zu erzielen. Auch muss dabei an eine kleine Tierreserve gedacht werden, um bei Ausfällen keine Leerkäfige zu haben.
Es ist ebenso anstrengend wie die Zuchtvorbereitung im Frühjahr, denn damit steht und fällt das gesamte Zuchtjahr.

 

November
Wir stehen mitten in der Schausaison und haben unser Zuchtmaterial für das kommende Zuchtjahr nahezu gesichtet und können überzählige Tiere abgeben oder auf den Ausstellungen zum Verkauf anmelden.
Auch die Futtereinkäufe dürften getätigt sein, denn es stehen Futtermischungen für den Winter und die Frühjahr Zuchtmischung an!

 

Dezember
Das Zuchtjahr neigt sich dem Ende zu, die letzten Ausstellungen stehen an. Die Ausstellungssaison sollte mit dem Zuchtjahr enden. Ich halte nichts von Januarausstellungen, der Dampf ist einfach raus und die Zuchtvorbereitungen beginnen bei mir Anfang Januar und zwar mit der Kotprobenuntersuchung!
Nun kann Bilanz gezogen werden, ob die Erwartungen gegenüber den Vorstellungen für das Zuchtjahr gerecht geworden sind, wo die Fehler gemacht wurden und was es zu verbessern gilt.
Die neue Saison wird am Schreibtisch wie immer schon langsam vorbereitet und dazu wünsche ich uns allen ein
Gut Zucht!