Züchterportraits

BERICHT AUS DER TAGESZEITUNG MAIN-ECHO VOM 04.09.2019

Sabine und Bernd Kuhns züchten seit vier Jahren die in Deutschland seltenen Mondaintauben

Von Mäusen, die Tauben sind!!!

 

             EINMALIG IN UNTERFRANKEN!!!!!!!!!!

                           SABINE UND BERND KUHNS ZÜCHTEN MONDAINTAUBEN

 

Ein Gurren hier, ein Flügelschlagen da und viele, viele herumfliegende Federn. »Komm mal her, meine Maus!«, sagt Bernd Kuhns, als er eine schneeweiße Mondaintaube aus ihrem Käfig holt. Sie ist nicht die einzige Zuchttaube des Heimbuchenthalers. 30 weitere ausgewachsene Mondaintauben hat er. 

»Das sind alles meine Mäuse«, sagt der Rentner und grinst. Seit rund vier Jahren züchten Bernd und seine Frau Sabine nun schon ihre »Mäuse«, die Tauben sind.

          7 Tage altes Jungtier                                 16 Tage altes Jungtier

 

Die Mondain ist eine alte französische Taubenrasse, die schon im 18. Jahrhundert von Mönchen als Fleischtaube gezüchtet wurde. Sie ist die schwerste in Deutschland gehaltene Taubenrasse, bei der die Täuber bis zu 1200 Gramm auf die Waage bringen können. Sie sind daher wesentlich größer als die allseits bekannten Stadttauben. Dies macht ihnen das Fliegen schwer. »Die Tauben fliegen vielleicht zwei Meter, dann geht es in den Sinkflug«, scherzt Sabine. »Zu Fuß sind sie eindeutig besser.« Das Ehepaar Kuhns spricht bei den Mondaintauben auch von »sanften Riesen«. »Wenn man ihnen zu nahe kommt, laufen sie nur ein bisschen weg«, sagt Sabine Kuhns.

 

 

                                      Bernd Kuhns mit einem 4 Wochen alten Jungtier

 

Körnergemisch-Futter

Zu fressen bekommen die Tiere ein Körnergemisch-Futter und Kräuter aus dem Garten, der extra für die Taubenzucht umgebaut wurde. Die Tiere leben jetzt zum Teil in einem Taubenschlag, mit Zugang zum Garten, über den zum Schutz vor Greifvögeln ein Netz gespannt ist. Außerdem leben die Tiere in einem Offenstall mit Nistzellen. »Dort leben die Tauben so natürlich wie möglich«, berichtet Kuhns. »Sie bekommen das Wetter mit, und durch den Wind setzt sich nirgendwo Federstaub ab, der zu Krankheiten führen kann.«

Die Tiere müssen einmal im Jahr geimpft werden. Um Krankheiten zu vermeiden, setzt das Ehepaar Kuhns zudem auf natürliche Medikamente. Am besten ist da ein Knoblauch-Dattelbrei, der unter die Körner gemischt wird. »Das ist vor allem gut für die Darmflora«, sagt Sabine Kuhns.

Die Kuhns sind in Unterfranken die einzigen Züchter der Taubenrasse. Deutschlandweit gibt es nach ihren Angaben etwa 60 Züchter. Weltweit, schätzen die Tauben-Fans, züchten rund 500 Menschen die Mondain.

Die Leidenschaft für das Taubenzüchten hat Bernd Kuhns nach eigenen Angaben von seinen Großeltern geerbt. Ihnen gehörte ein Kleinbauernbetrieb, auf dem alle möglichen Arten von Hoftieren lebten. Unter anderem weiße Lockentauben, die seinem Onkel gehörten. Damals war Bernd Kuhns zehn Jahre alt und hat immer geholfen, die Tiere zu pflegen. Zu seinem zwölften Geburtstag bekam er dann vom Onkel ein eigenes Taubenpaar und einen selbst gezimmerten Taubenschlag geschenkt. Mit 17 Jahren wurde Kuhns dann auf die Mondaintauben aufmerksam, die er bis zu seinem 30. Lebensjahr selbst züchtete. Damals musste er aus beruflichen Gründen mit dem Züchten aufhören. Als dann klar war, dass aufgrund der bevorstehenden Rente bald wieder mehr Zeit und Raum sein wird, entschied sich das Ehepaar für einen Kompromiss. »Ich habe meine Frau ausgetrickst«, erzählt der heutige Rentner lächelnd. »Sie wollte damals Hühner – also hab ich ihr Zwerg-Seidenhühner geschenkt und daraufhin habe ich meine Tauben bekommen.

Die Zuchtzeit für die Mondaintauben ist von März bis August. Danach werden die Tiere bis zum März des Folgejahrs getrennt. Doch Tauben sind laut Kuhns sehr treue Tiere. »Sie brauchen fünf Minuten, um sich zu finden, wenn wir sie wieder in einen Stall setzen«, sagt er. »Danach wird geschnäbelt, gekuschelt und es ist, als wären sie nie getrennt gewesen.«

Es gibt einen Markt

Der Markt für den Verkauf der Tiere ist aufgrund ihrer Seltenheit laut dem Ehepaar da. Kaufinteressenten seien vor allem Scheichs aus Ländern wie Saudi-Arabien, Katar und dem Oman. Sie fliegen extra nach Deutschland. Hierbei sind die einfarbigen Exemplare gefragter als die bunten. Was genau die Scheichs mit den Tauben machen, wissen die Kuhns nicht.

Meistens werden die Mondainen, wie sie auch genannt werden, sowieso unter den Züchtern getauscht. »Das bringt mir mehr, als sie zu verkaufen«, meint Bernd. Und so gehen alte »Mäuse« in ein neues Zuhause und neue »Mäuse« kommen zur Familie Kuhns hinzu.

                                                         Mondaintauben in weiss

 

 

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PORTRAIT ÜBER UNSEREN ZÜCHTER JÜRGEN DREWS

 

 

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PORTRAIT ÜBER UNSEREN ZÜCHTER DIETMAR BENZ

Das Saarland ist vielleicht nicht das größte unserer 16 Bundesländer, aber was das züchterische Können und den Erfolg auf internationaler Ebene angeht, kann es auch mit den „Großen“ mithalten. Das beste Beispiel für eine erfolgreiche Züchterkarriere ist unser Zuchtfreund Dietmar Benz aus Siersburg mit seinen Mondain.

Aus einem landwirtschaftlichen Elternhaus stammend, ist Zuchtfreund Benz die Liebe zu Tieren und der Natur quasi in die Wiege gelegt worden. Seid frühester Jugend mit der Tierzucht vertraut, widmete er sich bald der Zucht von Rasstauben. 1984 trat er in den RTV Homburg, dem GZV Berus und, bedingt durch die direkte Nähe zum Nachbarland Frankreich, 1990 dem Pigeon Club de Bassin Houller de Lorraine mit Sitz in St. Avold bei.

Zuchtanlage von Zuchtfreund Benz

Im SV der Mondainzüchter ist Dietmar Benz seit 1985 Mitglied, der Beitritt in den Club des Amis du Mondain erfolgte im Jahr 2005. Zahlreiche Erfolge konnte er mit den französischen Schwergewichten in seiner Züchterlaufbahn schon erreichen, dazu gehören zahlreiche Deutsche Meistertitel, Saarlandmeister und mehrere Europachampionate. Ganz besonderen Erfolge konnte Dietmar in den Jahren 2013 und 2015 für sich verbuchen. Erst wurde er mit seinen Tauben französischer Meister und zwei Jahre später gewann er den Coup de France mit seinen Mondain im Farbenschlag blau mit schwarzen Binden.

Sehr geräumige Zuchtanlage, ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Rassetaubenzucht

Seit seiner Zulassung als Preisrichter im Jahr 1995 ist Dietmar zudem auch im Vorstand des deutschen Sondervereines tätig und als Sonderrichter auf zahlreichen Mondain-Präsentationen in ganz Europa unterwegs. Zudem führt er seit 2010 die Rassegeflügel-Preisrichtervereinigung im Landesverband Saar als erster Vorsitzender an.

RICHTIGSTELLUNG der SV Mondaintaubenzüchter:

Nicht Dietmar Benz, sondern Holger Butz (ebenfalls Mondainzüchter und Mitglied des SV’s und des Vorstandes) ist 1. Vorsitzender der PR-Vereinigung Saar.

 

 

Für die Rasstaubenversteigerung anlässlich der im Januar anstehenden Deutschen Rassetaubenschau stiftet Zuchfreund Dietmar Benz ein hochfeines Paar Mondain blau mit schwarzen Binden zugunsten der Deutschen Kinderkrebsstiftung.

 

 

 

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PORTRAIT ÜBER UNSEREN ZÜCHTER ALWIN WESTERMAYER

 

Alwin Westermayer – Herz und Seele der Gruppe Bayern

Seit Jahrzehnten ein Topzüchter, engagiert im Hauptverein und „Herz und Seele der Gruppe Bayern“. Trotzdem nie abgehoben und immer bescheiden geblieben. Seine Antwort auf die Info, dass im Journal 2019 ein Bericht über ihn erscheinen soll war „warum denn gerade ich, da gibt es doch bestimmt manch anderen die das eher verdient haben“. So ist er halt, unser Alwin.

Alwin ist auf dem elterlichen Hof in seiner Heimat Obermaxfeld aufgewachsen. Ganz oben auf dem Dachboden der Scheune war ein Taubenschlag, besetzt mit Feldtauben, wie es früher halt so üblich war. Da hinaufklettern und schauen was die Tauben so treiben war für Alwin, wie wahrscheinlich für jeden andern 10jährigen auch, immer wieder ein Abenteuer und weckte sein Interesse an der Tauben-zucht nachhaltig. Als er dann auch noch Trommeltauben, danach noch Luchser und Strasser halten durfte, war es passiert. Angesteckt vom „Taubenvirus“ war schnell der nächste Schritt getan. Mit 19 Jahren wurde er Mitglied im GZV Donaumoos, dem er bis heute die Treue hält. In dieser langen Zeit war er u.a. Zuchtwart für Tauben und Jugendleiter.

Auch ein Alwin auf Freiersfüßen vergaß nie sein Hobby. Zu seinem, bis heute anhaltenden Glück, fand er seine Roswitha, die für seine zweite Liebe immer Verständnis zeigte. 1968 wurde geheiratet, 1970 ins eigene Haus gezogen. Natürlich mit soviel Grund und Boden dabei, dass Platz für Tauben und Hühner war. Wer züchtet will auch ausstellen und geht auf Geflügelschauen. Und genau da passierte es dann – wunderschön aufgereiht, in verschiedenen Farbschlägen standen da große und schwergewichtige Mondain. Alwin war sofort von dieser Rasse begeistert und kaufte sich 3 Paare in den Farben blau mit schwarzen Binden, rotfahl und blauschimmel. 1974 begann er mit der Zucht. Dazu kamen im Laufe der Zeit noch Australorps, Mährische Strasser und Elsterpurzler. Die Mondain hatten zu der Zeit einen echten Aufschwung und immer mehr Züchter hielten die Rasse. Logischer nächster Schritt – Eintritt in den SV Mondain 1975. In den nächsten Jahren kamen immer mehr Züchter dazu, auch und gerade aus Bayern. Dadurch kam dann auch der Gedanke auf in Bayern eine Untergruppe zu bilden. 1988 wurde die Gründung der Gruppe Bayern vollzogen. Bei der anstehenden Wahl der Vorstandschaft wurde Alwin 2. Vorsitzender. Nach 3 Jahren übernahm er für 6 Jahre den Posten des 1. Schriftführers, danach wurde er 1. Vorsitzender, was er bis heute ist und hoffentlich noch lang bleibt.

In dieser langen Zeit der züchterischen und ehrenamtlichen Tätigkeit erhielt Alwin eine Vielzahl von hohen und höchsten Ehrungen. Vom SV Mondain erhielt er die silberne und goldene Ehrennadel und seit 2015 ist er Ehrenmitglied. Von der Gruppe Bayern hat er die silberne und goldene Mitgliedsurkunde und ist seit 2017 das 1. Ehrenmitglied der Gruppe. Vom VDT und vom BDRG erhielt er ebenfalls die silberne und goldene Ehrennadel. Der LV Bayern zeichnete ihn mit der silbernen und goldenen Nadel aus, ferner wurde er 2016 zum Bayrischen Ehrenmeister ernannt. Ehrenmitglied ist er seit 2018 auch in seinem Ortsverein, dem GZV Donaumoos.

Überschlägig gerechnet hat er 10 silberne und goldene Ehrennadeln. Da braucht man schon eine Jacke mit breitem Revers, sonst passen die Nadeln nicht alle hin.

Neben all den Ehrungen dürfen die überragenden züchterischen Erfolge nicht vergessen werden. Heute züchtet Alwin weiße, rotfahlschimmel, rotfahle und neuerdings auch schwarze Mondain. Unzählige Mondainbänder auf HSS und Gruppenschau hat errungen, 2010 bei der rassebezogenen Europaschau in Schopfloch wurde er zweimal auf weiß und einmal auf rotfahl Europachampion. Auf der 27. EE-Europaschau 2012 in Leipzig Europachampion und Europameister mit seinen weißen. Und ganz aktuell auf der 100. Nationalen 2018 in Leipzig wurde er mit weißen Bundessieger. Wie viele hohe und höchste Preise er auf Orts-, Kreis-, Bezirks- und Landesschauen sonst noch errungen hat ist dem Verfasser nicht bekannt. Die Zahl bewegt sich sicher im dreistelligen Bereich.

An dieser Stelle sei auch angemerkt, dass Alwin ein überaus erfolgreicher Züchter von Australorps ist. Das blaue Band von Hannover bestätigt dies eindrucksvoll. In diesem Zusammenhang muss auch noch erwähnt werden, dass sich Alwin seit Jahren sehr dafür engagiert Kindern und Jugendlichen die Liebe zum Tier zu vermitteln. Er ist regelmäßig in Schulen, sowie auf Märkten wo er den Kükenschlupf zeigt und eindrucksvoll in Wort und Bild den Weg vom Ei zum ausgewachsenen Huhn aufzeigt.  Das muss und kann man nicht weiter kommentieren – Alwin halt!

Lieber Alwin, wenn du neben deinen ehrenamtlichen Verpflichtungen mal Zeit hast und mit deiner Roswitha in eurem geliebten Garten sitzt, deine Gemüsezucht begutachtest, den Tauben und Hühnern zuschaust und dich dabei wohlfühlst, dann wünschen wir Dir, dass das noch ewig so bleiben soll.

Deine dankbaren Zuchtfreunde vom SV Mondain und der Gruppe Bayern

 

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PORTRAIT ÜBER UNSEREN ZÜCHTER WALTER BECKER

 

 

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PORTRAIT ÜBER UNSEREN ZÜCHTER JOACHIM MÜLLER

 

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